Pflege-Riester

Pflege-Riester die neue Pflegeförderung

Pflege-Riester

Erst Riester-Rente, jetzt Pflege-Riester

Medizinischer Fortschritt und bewusste Lebensweise dies sind Gründe für die gestiegene Lebenserwartung in Deutschland. Immer mehr Bürger genießen ihren Lebensabend bis ins hohe Alter. In Verbindung mit den niedrigen Geburtenraten der letzten Jahre stellt dies die deutsche Sozialversicherung vor schwer finanzierbare Aufgaben.

Jetzt kommt Pflege-Riester

Die gesetzliche Pflegeversicherung kann bereits heute nur eine Grundversorgung leisten. Ein Pflegeheimplatz in der Pflegestufe 3 kostet meist mehr als 3000 Euro. Da die Leistung der Pflegekasse nur 1550 Euro beträgt, verbleibt für den Pflegebedürftigen eine Summe, die durch Rente und Ersparnisse oft nicht finanzierbar ist. Und die Zahl der auf Pflege angewiesenen Menschen wird in den kommenden Jahren stark steigen. Somit erhöht sich das Finanzierungsproblem der gesetzlichen Pflegeversicherung. Pflege-Riester soll dieses finanzielle Risiko minimieren.

Wie funktioniert Pflege-Riester

Alle, die eine private Pflegeversicherung abschließen, erhalten einen staatlichen Zuschuss in Höhe von fünf Euro im Monat. Allerdings werden nur Verträge durch Pflege-Riester gefördert, die bestimmten gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Zum einen muss der Versicherungsnehmer einen monatlichen Beitrag von mindestens 10,00 Euro bezahlen. Als Versicherungsleistung im Pflegefall werden Mindestleistungen festgelegt. So muss der Pflegebedürtige in der Pflegestufe 3 bei Pflege-Riester mindestens 600,00 Euro monatlich erhalten.

Rechnet sich Pflege-Riester ?

Viele kritische Stimmen weisen auf mögliche Nachteile von Pflege-Riester hin. Im Gegensatz zu normalen privaten Versicherungen darf bei Pflege-Riester kein Bürger wegen seines Alters oder bestehender Erkrankungen abgelehnt werden. Somit werden die Versicherer hohe Beiträge fordern. Für eine 50-Jährige wird mit etwa 57 Euro gerechnet. Diese Beiträge sind steuerlich nicht absetzbar. Besonders für Menschen mit niedrigen oder mittleren Einkommensverhältnissen wird somit die Finanzierung von Pflege-Riester schwierig. Aber gerade Geringverdiener sind auf eine zusätzliche Absicherung für den Pflegefall angewiesen.

Es bleibt daher fraglich, ob die von Gesundheitsminister Bahr initiierte Pflege-Riester das Grundproblem lösen wird. Für die Finanzierung plant die Regierung zunächst 100 Millionen Euro Zuschuss ein. Offen bleibt gegenwärtig noch, in wie weit Versicherte mit Altverträgen auch in den Genuss der staatlichen Förderung kommen können. Start für Pflege-Riester soll 2013 sein. Da Leistungsansprüche aus diesen Policen erst nach einer fünfjährigen Wartezeit entstehen, wird man auch erst dann eine Aussage treffen können, ob die Kalkulationen der Versicherungsunternehmen und der Macher in der Politik stimmen.

Fazit

Private Vorsorge für den Pflegefall ist wichtig. Das Interesse der Bürger wird zeigen, ob Pflege-Riester der richtige Weg ist, um den Pflegefall finanzierbar werden zu lassen.

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